Um die zukünftigen Entwicklungen besser gestalten und steuern zu können, bedarf es einer validen Datenbasis über Art, Größe, Services und Lage der Rechenzentren in Deutschland. Damit erhobene Daten vergleichbar und sinnvoll aggregierbar sind, bedarf es eines einheitlichen und standardisierten Vorgehens, mit dessen Hilfe die Energieeffizienz eines Rechenzentrums transparent und nachvollziehbar dokumentiert und nachgewiesen werden kann. Die Erhöhung der Transparenz über den Energiebedarf und dessen Veränderung führt erfahrungsgemäß nicht nur zu Verhaltensänderung bei den Mitarbeitern, sondern auch zu Investitionen der RZ Betreiber zur Verbesserung der Energieeffizienz. Vergleichbare Erfolge konnten bereits bei Einführung und Incentivierung des Energiemanagements nach ISO 50001 in der Industrie beobachtet werden. Das klimapolitische Langfristziel einer flächendeckenden Erhöhung der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit der Rechenzentren ist dabei dringender denn je. Die Bewusstseinsbildung der verantwortlichen Marktteilnehmer und ein fairer Wettbewerb zum Erreichen einer nachhaltigen Digitalisierung nehmen dabei Schlüsselpositionen ein.

Im Rahmen dieses Vorhabens sollen deshalb insbesondere drei Maßnahmen entwickelt werden, die einen Beitrag zur Zielerreichung leisten können. Die wesentlichen drei Ziele des Vorhabens sind:

  • Aufbau eines Registers für Rechenzentren und Visualisierung der Inhalte des Registers
  • Entwicklung eines Bewertungssystems und einer Bewertungssoftware für energieeffiziente Rechenzentren
  • Prüfung der Übertragbarkeit der Ergebnisse und Machbarkeit eines Bewertungssystems für Rechenzentren auf europäischer Ebene.

Das Projekt ist in 4 Arbeitspakete unterteilt:

Arbeitspaket 1 Aufbau eines Registers für Rechenzentren: Im ersten Arbeitspaket wird ein Register für Rechenzentren aufgebaut. Dieses erfasst relevante Größen eines Rechenzentrums und visualisiert diese oder daraus abgeleitete Bewertungsgröße georeferenziert auf einer interaktiven Karte.

Arbeitspaket 2 Entwicklung eines nationalen Bewertungssystems zur Energieeffizienz von Rechenzentren: Das zweite Arbeitspaket legt die methodische Grundlage zur Bewertung der Effizienz von Rechenzentren. Es wird eine freie Software entwickelt, die lokal lauffähig ist und innerhalb des Datenraumes des Rechenzentrums ausgeführt werden kann.

Arbeitspaket 3 Machbarkeit eines EU-Bewertungssystems für Rechenzentren: In Arbeitspaket 3 wird das Rechenzentrumsregister im europäischen Kontext betrachtet. Es wird ein erweiterter Anforderungskatalog für ein europäisches Rechenzentrumsregister erstellt.

Arbeitspaket 4 Kommunikation: Auch wenn das Thema Energieeffizienz und Nachhaltigkeit verstärkt durch die Rechenzentren aufgegriffen wird so bedarf es dennoch einer Sensibilisierung einen Beitrag zu leisten, um das Wissen hinsichtlich der Effizienz und der Notwendigkeit zur Erfassung von Basisdaten voranzubringen. Deshalb sind im Rahmen des Projektes entsprechende Kommunikationsmaßnahmen und Stakeholder Prozesse vorgesehen.

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